Heldin Helga

Mit einem hastigen Griff packt der Bauer das entflohene Schaf und zerrt es mit sich. Nachdem es ungehindert einen Erdapfel nach dem anderen vom Acker gefuttert und somit die langwierige Arbeit des Bauern zunichte gemacht hat, wird es eingesperrt. Eine Handbewegung zeigt dem Schaf, dass es zu weit gegangen ist und zum Schlachter gebracht werden soll. Doch dann nähert sich ein Wolf. Das alles geschieht an Christi Himmelfahrt auf dem Hof der Familie Mandl in Minihof – mithilfe von Knete, Kreativität und Konzentration.

An diesem Tag setzen sich Paul (13), Rosa (11) und Agnes (9) zusammen und überlegen sich den Plot für ihren eigenen Trickfilm. Als große Fans von „Shaun das Schaf“ sind die drei Geschwister begeistert davon, dass man mit ganz einfachen Mitteln und einer Smartphone-App einen Stop-Motion-Film animieren kann. Obwohl es ihr erster Film ist, steht die Handlung schon nach dem Frühstück fest. Die drei sind sich schnell einig: Das Szenario soll auf dem Hof der Mandls spielen. Nach dem Mittagessen beginnen die Filmemacher mit dem Kneten der Figuren. In Detailarbeit modelliert Agnes die Protagonistin (das Schaf Helga), Rosa den Bauern (Bruno?) und Paul den bösen Wolf. Als die Figuren fertig sind, macht sich das Team an den Kulissenbau und malt zwei Hintergrundbilder mit Wasserfarben. Um diese aufzustellen, haben sich Paul, Rosa und Agnes eine Konstruktion aus Pappe überlegt. Für das Smartphone, mit dem der Film gedreht werden soll, bauen sie ein Stativ aus Büchern auf.

 

Paul, Rosa und Agnes erklären Alex den Plot ihres Trickfilms.
Rosa modelliert den Bauern.
Alex zeigt Paul, wie die Stop-Motion-App funktioniert.
Die Hauptdarsteller: Helding Helga, Bauer (Bruno?) und der böse Wolf.
Mit Wasserfarben malen Paul, Agnes und Rosa die Hintergrundbilder für ihren Film.

Am folgenden Tag beginnt der große Dreh. Da die Geschwister die App bereits getestet und kurze Trickfilme mit der Familie gedreht haben, beherrschen sie die Technik schon. Nach ein wenig Eingewöhnungszeit entwickeln sie schnell ein Gefühl für die Puppen: Jede Bewegung der Figuren muss einzeln fotografiert werden. So setzt sich nach und nach der Trickfilm zusammen. Dabei vergessen die Kinder nicht, dass zum Beispiel eine versehentlich umgestürzte Knetblume vor dem nächsten Bild wieder aufgestellt werden muss, damit das Szenenbild gleich bleibt. Das eingespielte Team hat alles im Griff!

 

Passt alles? Paul, Alex, Rosa und Agnes (im Uhrzeigersinn) schauen sich die letzte Szene noch einmal an.

Schnell zeigt sich, was für ein Aufwand hinter so einem Film steckt. Jeder, der am Set der Mandl’schen Produktion anwesend ist, merkt, dass Animieren sehr viel Geduld abverlangt. Doch am Ende des Nachmittags sind beide Szenen des Films abgedreht. Das Erstwerk ist fertig. Es besteht aus mehr als 200 Einzelbildern. Wir präsentieren voller Stolz: „Heldin Helga“ (2018) – Regie, Kamera, Animation, Kulisse: Paul, Rosa und Agnes Mandl.

 

 

Genau wie die Filmemacher während des Drehs haben auch Melanie und ich während unserer Zeit auf dem Hof Dinge gelernt und ausprobiert, die uns fremd waren. Unsere Filmkulisse war der Bauernhof, unsere Knetschafe echte Schafe und unsere App ein Hoflader mit vielen, für uns unbekannten Funktionen. Tage später, in Wien, haben wir bei blonden, struppigen Haaren sofort an Stroh und bei wolligen, weißen Hunden an Schafe denken müssen. Unseren Aufenthalt in Minihof werden wir so schnell nicht vergessen. Zwei Wochen, in denen körperliche Arbeit im Freien, tolle Ausflüge, ein persönliches, herzliches Miteinander und unfassbar köstliches Essen im Vordergrund standen. Die vielen schönen Momente mit der Familie, die Gespräche, Oma Friedas Zucchini-Paste – all das wird uns fehlen. Wir hoffen sehr auf eine Fortsetzung!

  1. Auch wenn wir nicht so ein eingespieltes Team sind wie ihr geschrieben habt
    bedanken wir uns fürs hochladen des Videos und auch für die nette Beschreibung über unseren Hof und vor allem über uns

    LG Paul

  2. Ingrid und Gerhard

    Toll was Paul, Agnes und Rosa da mit der Heldin Helga gemacht haben. Das war bestimmt nicht ihr letztes Werk. Euch viel Spaß auf eurem weiteren Weg und genau so viel Spaß wie auf dem Minihof.

    LG Ingrid & Gerhard

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